Buchcover; Rechte Grünewaldverlag
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Aufbruch zu neuer Gottesrede – Die Mystik der Gertrud von Helfta

Mystik ist bei Gertrud von Helfta Theologie, ist Gottesrede und Verkündigung, ist Seelsorge. Letztlich und zuallererst aber ist sie ein bedingungsloses Sich-Verlassen auf Gott auf einem „Weg, der führt zu neuen Grenzen“. Im lateinischen Text steht hier für „Grenze“ nicht das übliche „finis“, das Ende oder Ziel bedeutet, sondern „limes“, das die Grenze zwischen zwei Grundstücken – Äckern oder Weinbergen –, und dann auch „Grenzweg, Richtweg, Schneise“ bedeutet. Die Äcker, Weinberge, um die es bei Gertrud geht, sind Zeit und Ewigkeit, Diesseits und Jenseits, Vergänglichkeit und immerwährende Gegenwart. Hier legt die Mystikerin als „Grenzgängerin“ Schneisen, Richtwege aus. Nicht ihre Vita, sondern ihre Gottesrede begründet, dass sie auch „Gertrud die Große“ genannt wird. Ihre Mystik bringt Gott wieder neu ins Gespräch, das wussten ihre Leserinnen und Leser im 13. Jahrhundert ebenso wie der Herausgeber ihrer Werke zur Zeit der Reformation im 16. Jahrhundert. Ihr Aufbruch zu neuer Gottesrede lässt ihr Werk auch heute wieder aktuell sein.

Inhalt

  1. Einführung
    1. Siegfried Ringler: Die Mystik der Gertrud von Helfta – Aufbruch zu neuer Gottesrede
  1. Die Gegenwart der Mystik
    1. Gertrud von Helfta: Dir, heilige Dreieinigkeit!
    2. Irene Löffler: Dem Leben und dem Sterben begegnen – Mit Gertrud von Helfta beten
    3. Hildegund Keul / Siegfried Ringler: In der Freiheit des lebendigen Geistes – Helfta als geohistorischer Ort der deutschen Mystik
    4. Gertrud von Helfta: Ein Kloster der Minne
  2. Mystische Theologie und Anthropologie
    1. M. Assumpta Schenkl: „Sieh her auf mich!“: - Die Botschaft vom liebenden Gott
    2. Sabine B. Marquardt-Spitzlei: O Gott meines Herzens – Das Herz als Erfahrungsraum Gottes in den »Exercitia spiritualia«
    3. Pia Luislampe: Gottes Antlitz hülle dich in Licht – Gott und Mensch in der Lichtmetaphorik Gertruds von Helfta
    4. Gertrud von Helfta: Was bin ich, mein Gott
  3. Mystische Gottesrede
    1. Hildegard Gosebrink: In der Sinne Achtsamkeit – Leib und Sinne in Gertruds »Exercitia spiritualia«
    2. Michael Bangert: In Bildern Gott denken – Das Christusbild in den Visionen Gertruds von Helfta
    3. Bärbel Görcke / Benita Joswig: Auf Glas gebetet – Ein Bildprogramm im Kloster Mariensee
    4. Heinz Martin Lonquich: Cantus amoris – Ein hohes Lied der Liebe
    5. Gertrud von Helfta: Ein einziges kleines Wort – Süßer Klang
  4. Mystische Seelsorge
    1. Máire Hickey: Der Einladung Gottes folgen – Der Ort der »Exercitia spiritualia« Gertruds von Helfta in der christlichen Exerzitientradition
    2. Siegfried Ringler: Sprache des Heils – Die »Exercitia spiritualia« Gertruds von Helfta als Exerzitienbuch
    3. Ina Eggemann: Betende Theologie – Beten und Beten-Lehren als Ort theologischer Erkenntnis im Exerzitienbuch Gertruds von Helfta
    4. Hildegund Keul: Das Sakrament des Wortes – Mystik und Seelsorge in den Brüchen der Zeit
    5. Gertrud von Helfta: Paradiesesgarten
  5. Gertrud – Grenzgängerin
    1. Ulrike Soegtrop: Entgrenztes mitteilen
    2. Gertrud von Helfta: Immerwährendes Heute
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